Im im vierten Spiel der Handball Europameisterschaft verlieren die Cowboys Ihre erste Partie gegen den Mitfavoriten Spanien mit 22:24 (14:11).
Kroatien verliert sein erstes Spiel in der Hauptrundengruppe II gegen Spanien mit 22:24 (14:11) und niemand weiß so recht wieso.
Kroatien mit 3 Tore Führung zur Halbzeit
Auch wenn Kroatien die ersten 5 Minuten total verschlafen hat und da bereits mit 3 Toren zurücklag, konnten sich die Cowboys durch einen 7-0 Lauf binnen 6 Minuten einen 4 Tore Vorsprung herausspielen. Dies lag vor allem an einer starken Defensivarbeit aus der zahlreiche Tempogegenstöße und dadurch einfache Tore gefallen sind. Die Spanier fanden zu diesem Zeitpunkt kein Mittel gegen die 5-1 Formation Kroatiens mit Igor Vori an der Spitze. Durch das schnelle Spiel kamen insbesondere die kroatischen Außen Manuel Strlek und Ivan Cupic gut in die Begegnung. Kroatien konnte beim Stand von 14:11 mit +3 in die Halbzeitpause gehen.
Zu viele Turnovers in der zweiten Halbzeit bei Kroatien
Zur Mitte des ersten Halbzeit schien es so als habe Kroatien Spanien fest im Griff, Anfang der zweiten Halbzeit drehte sich das Blatt. Spanien stellte seine Abwehr auf 6-0 um, ließ keine Konter und Halbkonter mehr zu und konnte so in der 37. Minute zum 16:16 ausgleichen. Von da an entwickelte sich ein Kopf an Kopf Spiel bei dem Kroatien jeweils mit einem Tor vorlegen konnte. Erst in der 56. Minute kamen die Spanier mit 22:21 in Führung. Auch wenn Cupic diese durch einen 7m erneut kurz darauf egalisieren konnte, schaffte es Kroatien nicht mehr in den verbliebenen 3 Minuten ein Tor zu erzielen. Spanien hingegen konnte auch in Unterzahl noch zwei Treffer erzielen und gewann am Ende mit 24:22.
Schwache Leistungen von Balic, Duvnjak und Vori
Konnte und wollte man in den drei Begegnungen zuvor jeweils mehrere kroatische Spieler positiv hervorheben, so kann man dies im Spiel gegen Spanien leider nicht. Neben den beiden Außen Strlek (4 Tore) und Cupic (5 Tore) konnte bei Kroatien phasenweise nur noch Blazenko Lackovic (4 Treffer) überzeugen. Auch Mirko Alilovic zeigte mit 12 gehaltenen Würfen und einer Quote von 32% erneut eine gute Partie, doch das war es dann auch.
Vor allem die Rückraum-Mitte mit Ivano Balic und Domagoj Duvnjak, sowie der Kreis mit Igor Vori darf man ruhig als Totalausfall bezeichnen. Allein Balic hatte 5 Turnover auf seinem Konto, auch Duvnjak blieb mit 3 Turnovern und 2 technischen Fehlern blass. Dies alleine sind 10 Ballverluste durch die beiden Spielmacher. Hinzukommt eine miserable Wurfquote, Duvnjak traf bei vier Versuchen lediglich einmal, Balic nahm sich zwar nur einen Versuch aber auch dieser war nicht erfolgreich.
Igor Vori kam in knapp 50. Minuten Spielzeit zu lediglich 3 Abschlüssen und konnte davon nur einen Tempogegenstoß verwandeln. Er bleibt weiterhin ein „Nullfaktor“ im kroatischen Angriffspiel und muss sich in den verbliebenen beiden Partien gegen Ungarn und Frankreich deutlich steigern.
Kroaten hadern mit den Schiedsrichterleistungen
Der kroatische Frust nach dieser Niederlage entlud sich am Ende auch auf die beiden Schiedsrichter aus Tschechien, die nach Meinung von Balic gestern nicht ihren Besten Tag hatten.
Klar verliert man wenn du permanent von den Schiedsrichtern bestohlen wirst. Du spielst gegen Spanien und diese beiden Idioten… Das nicht normal was die gepfiffen haben. Trotzdem haben wir 56 Minuten lang normal gespielt. Seit Athen versuchst du etwas zu erreichen und sie lassen es nicht zu. Oh, ich habe die Schnauze voll! So macht das keinen Spaß mehr zu spielen, es macht mir wirklich keinen Spaß mehr.
Auch wenn manche Entscheidungen der Referees gestern phasenweise schwer nachvollziehbar waren, man denke nur an die Zeitstrafen gegen Gojun und am Ende gegen Kopljar oder den „technischen Fehler“ von Nincevic im Angriff beim Stand von 21:21, so muss man ganz klar sagen dass dies nicht der ausschlaggebende Grund für diese Niederlage war. Die kroatischen Spieler, vor allem Balic und Duvnjak, sollten sich an die eigene Nase fassen bevor man die Schuld bei Dritten sucht.
Noch ist nichts verloren, auch wenn das Spiel gestern viel Kraft gekostet hat so hat Kroatien noch alles in der eignen Hand. Am Dienstag trifft man auf den Titelverteidiger Frankreich und kann mit einem Sieg in diesem Handball-Klassiker den Einzug ins Halbfinale perfekt machen. Auch wenn es nach einer Niederlage derzeit noch schwer fällt an einen Sieg gegen Frankreich zu glauben, sei an dieser Stelle erwähnt dass die Franzosen bisher im Turnier nun wirklich nicht überzeugen konnten und sich auch gestern gegen Slowenien zu einem Sieg zittern mussten. Ohne eine Leistungssteigerung bei Kroatien, wird es jedoch auch schwer gegen diese Franzosen!