Die kroatischen Handballer mussten sich gestern Abend im Halbfinale der WM 2017 in einem echten Handball-Krimi mit 25:28 nach Verlängerung gegen Norwegen geschlagen geben. Die Cowboys sahen bereits wie der sichere Sieger aus, doch Zlatko Horvat vergab in der 60. Minute den entscheidenden 7-Meter.
Achtes Spiel, zweite Niederlage. Der kroatische WM-Traum ist beendet, das Team von Zeljko Babic musste sich gestern Abend in einem packenden Halbfinale mit 25:28 nach Verlängerung gegen Norwegen geschlagen geben. Nach dem Halbfinal-Aus bei der EM 2016 in Polen scheitert Kroatien binnen 12 Monaten erneut in der Runde der letzten vier.
Was soll man nach solch einem Spiel großartig analysieren? Kroatien hat, wie gegen Spanien im Viertelfinale, alles gegeben und stand mit einem Bein bereits im Endspiel. Die Partie blieb von der ersten Minute bis zum Abpfiff spannend, beide Mannschaften lagen zwischenzeitlich mit bis zu drei Toren in Front, aber immer wieder kämpfte sich das zurückliegende Team zurück. Beim Spielstand von 22:22 hatte Kroatien den letzten Angriff der regulären Spielzeit und als Zeljko Musa eine Sekunde vor Ablauf der Zeit am Kreis gefoult wurde und Kroatien einen 7-Meter zugesprochen kam, sah alles nach einem kroatischen Happy End aus. Doch Zlatko Horvat scheiterte an Torbjorn Bergerud im norwegischen Tor und das Spiel ging in die Verlängerung. In dieser fehlte es Kroatien schlichtweg an der nötigen Kraft um den frischeren Norweger etwas entgegen zu setzen. Die Skandinavier behielten in der zehn minütigen Verlängerung die Oberhand und setzten sich am Ende (nicht unverdient) mit 28:25 durch.
Mit 6 Toren war Zlatko Horvat Kroatiens bester Torschütze, ausgerechnet von der 7-Meter Linie erwischte er jedoch einen „rabenschwarzen Tag“. Zlaja ließ nicht nur den wichtigen letzten 7-Meter ungenutzt sondern auch einen davor. Überragender Mann auf kroatischer Seite war (mal wieder) Domagoj Duvnjak, auch wenn seine Quote mit 3 von 13 alles andere als gut war, hat der kroatische Kapitän zu jedem Zeitpunkt die Verantwortung und Initiative übernommen und vor allem in der Defensive eine echte Meisterleistung hingelegt. Mit insgesamt 11 gehaltenen Würfen präsentierten sich weder Ivan Pesic noch Ivan Stevanovic in Topform, doch an den Torhütern lag es definitiv nicht, dass die Cowboys am Ende verloren.
Bei den Norwegern war Kreisläufer Barthe Mhyrol mit 6 Toren aus 6 Versuchen der beste Mann. Man of the Match war jedoch Torhüter Bergerud mit seinen gehaltenen 7-Meter in der letzten Aktion der regulären Spielzeit.
Während die Skandinavier morgen im WM-Endspiel gegen Gastgeber Frankreich um den Titel spielen, müssen die Cowboys bereits heute Abend wieder ran. Dule & Co. treffen im Spiel um PLatz 3 ab 20:45 Uhr in Paris auf Nachbar Slowenien. Die Slowenen mussten sich in ihrem Halbfinale am Donnerstag deutlich mit 25:31 gegen Frankreich geschlagen geben.