Drei Tage nach dem enttäuschenden 0:0-Unentschieden gegen Aserbaidschan musste sich Kroatien gestern auswärts in Oslo mit 0:2gegen Norwegen geschlagen geben. Durch die erste Niederlage in der EM-Qualifikation 2016 sind die Vatreni auf den dritten Rang abgerutscht. Niko Kovac & Co. drohen die direkte EM-Teilnahme zu verpassen und können diese aus eigener Kraft nicht mehr schaffen.
Nach dem ernüchternden 0:0-Unentschieden am vergangenen Donnerstag gegen Aserbaidschan dachten viele kroatische Fußballfans das es kaum schlimmer werden kann, doch gestern wurde dieses (leider) eines besseren belehrt. Die Vatreni mussten sich am 8. Spieltag der EM-Qualifikation 2016 mit 0:2 gegen Norwegen geschlagen geben. Besonderes Bitter ist die Tatsache, dass die Vatreni mit der ersten Niederlage in der laufenden Quali auch die direkte EM-Teilnahme aus den Händen gegeben haben.
Luka Modric & Co. präsentierten sich drei Tage nach dem Spiel gegen Aserbaidschan alles andere als verwandelt, bereits von der ersten Minuten an fehlte es der Mannschaft von Niko Kovac an der nötigen Aggressivität, Einsatzbereitschaft und Leidenschaft die man benötigt um auswärts gegen Norwegen etwas zählbares mitzunehmen. Die Gastgeber hingegen haben ihre Chance erkannt und diese am Ende konsequent genutzt. Jo Inge Berget brachte die Skandinavier nach einer torlosen ersten Hälfte in der 51. Minute mit 1:0 in Führung. In der 69. erhöhte Vedran Corluka mit einem Eigentor auf 0:2 aus Sicht der Vatreni.
Wie gegen Aserbaidschan fehlte es Kroatien vor und im dem gegnerischen Strafraum an der nötigen Präzision. Die wenigen Chancen die man sich erspielen konnte, wurden kläglich vergeben. Mario Mandzukic zeigte erneut keine gute Leistung und bestätigten jenen Eindruck von Baku, dass er sich derzeit in einer Formkrise befindet. Auch Kapitän Darijo Srna, der nach seiner Sperre wieder mitwirken konnte, erwischte einen rabenschwarzen Tag und war an beiden Gegentreffern maßgeblich beteiligt.
Die kroatische Niederlage bzw. die beiden letzten Spiele haben die Situation in der Gruppe H deutlich verändert. Während Kroatien vor den Partien gegen Aserbaidschan und Norwegen die Gruppe souverän angeführt hat und als sicherer EM-Teilnehmer galt, ist man nun mit 14 Punkten auf den dritten Rang abgerutscht. Italien führt die Tabelle mittlerweile mit 18 Zählern an, Norwegen liegt mit 16 auf Rang 3. Einzig positive Nachricht ist die Tatsache, dass Kroatien den dritten Platz und damit die Teilnahme an den Playoffs nicht mehr verlieren kann, da Bulgarien mit 8 Zählern weit abgeschlagen ist.
Aus eigener Kraft kann Kroatien die direkte EM-Teilnahme nicht mehr schaffen. Am kommenden Spieltag trifft man in Split, vor leeren Rängen, auf Bulgarien. Norwegen spielt zu Hause gegen Malta. Die einzige und letzte Hoffnung besteht in Form von Italien, die am 10. Spieltag zu Hause gegen Norwegen spielen und den Vatreni mit einem Unentschieden oder Sieg Schützenhilfe leisten könnten. Gewinnt Kroatien seine letzten beide Spiele und Norwegen tut dies nicht, qualifizieren sich Niko Kovac & Co. direkt für die EM 2016. Gewinnt Norwegen ebenfalls seine beiden letzten Spiele, muss Kroatien (erneut) in die Relegation. Die kommenden Spieltage stehen vom 10. bis 13. Oktober an.