Rund eine Woche nach der drakonischen Strafe der UEFA folgt unmittelbar der nächste Schock für den kroatischen Fußballverband HNS. Gestern Mittag wurde eine Delegation des Verbands, zu der auch Nationaltrainer Niko Kovac gehörte, auf dem Weg von Zagreb nach Split von Hajduk-Hooligans angegriffen.
Der kroatische Fußball präsentiert sich derzeit alles andere als von seiner besten Seite. Wenige Tage nach dem bekannt wurde, dass die Vatreni ihr kommendes EM-Qualifikationsspiel aufgrund von wiederholten Fan-Ausschreitungen vor leeren Rängen absolvieren müssen, folgt nun bereits der nächste Schock für den HNS. Wie der Fußballverband gestern auf seiner Webseite bekannt gab, wurde eine Delegation bestehend aus Nationaltrainer Niko Kovac und Generalsekretär Damir Vrbanovic auf dem Weg von Zagreb nach Split auf einer Autobahnraststätte von Hooligans angegriffen. Dabei soll es wohl auch zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung gekommen sein. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand, die Polizei hat die Ermittlungen bereits aufgenommen.
Kovac & Co. waren auf dem Weg nach Split um dort die Organisation des EM-Qualifikationsspiels am 12. Juni gegen Italien zu besprechen. Medienberichten zu Folge soll es sich um „Fans“ von Hajduk Split gehandelt haben. Vrbanovic äußerte sich wie folgt zu diesem Vorfall: „Das ist grauenhaft, wir haben Sie keine Sekunde provoziert. In diesem Staat kann man nicht mal mehr normal reisen.“
Seit dem Derby-Boykott im November 2014 von Hajduk herrscht ein „kalter Krieg“ zwischen dem Verein und dem Verband. Der kroatische Traditionsklub hatte sich damals geweigert zum Auswärtsspiel bei Dinamo Zagreb anzutreten, nachdem einigen Hajduk-Ultras der Zutritt zum Stadion verweigert wurde.
Hajduk Präsident Marin Brbic äußerte sich ebenfalls in einer Stellungnahme zu dem Vorfall und distanzierte sich von diesen „Fans“: „Hajduk verurteilt diesen Vorfall auf das schärfste und ist zu tiefst bestürzt über das, was die HNS-Delegation und Nationaltrainer Niko Kovac auf dem Weg nach Split erlebt haben. Wir verurteilen darüber hinaus jegliches gewalttätiges Verhalten. Die Verursacher sehen wir nicht als Fans und als Klub distanzieren wir uns von ihnen und deren Taten.“
Zu den Äußerungen von Vrbanovic und Brbic gibt es nichts mehr hinzuzufügen, was derzeit im kroatischen Fußball und drum herum passiert hat nichts mehr mit Sport zu tun. Unabhängig davon, dass es einem die Lust und Laune an dieser wundervollen Sportart raubt, rückt es Kroatien in ein komplett falsches Licht…