Einen Tag nach dem Skandal-Spiel in der EM-Qualifikation 2016 zwischen Kroatien und Italien werden immer mehr und neue Details zu den Ausschreitungen bekannt. Übereinstimmenden Medienberichten zu Folge wurden insgesamt 17 kroatische Hooligans gestern Abend im San Siro festgenommen, diese müssen sich bereits heute vor einem Gericht in Mailand verantworten.
Es hätte so ein schöner Fußballabend in Mailand werden können, doch es endete im Chaos. Das Sportliche rückte im San Siro spätestens ab der 70. Minute in den Hintergrund und unschöne Szenen wie Pyros, Gewalt und rassistische Sprechchöre bestimmten das Bild der Partie.
Mittlerweile gibt es auch erste konkrete Informationen zu den „Fan-Ausschreitungen“ in Mailand, übereinstimmenden Medienberichten zu Folge wurden insgesamt 17 kroatische Hooligans direkt im Stadion von der italienischen Polizei festgenommen. Diese sollen sehr stark alkoholisiert gewesen sein und zahlreiche ungenutzte Leuchtraketen bei sich gehabt haben. Als „Grund“ für das Zünden der Bengalos gaben diese das monotone Spiel und die nicht vorhandene Stimmung im Stadion an. Darüber hinaus sollen mehrere hundert Hooligans sich Tickets auf dem Schwarzmarkt bzw. über Mittelsmänner besorgt haben. Auch einen Zusammenschluss mit italienischen Hooligans wollte die Polizei nicht ausschließen. Einen Ticketkauf über den HNS bzw. die offiziellen Kanäle gab es jedenfalls nicht.
Laut der Gazetto dello Sport wertet die Polizei derzeit das Videomaterial aus und bereits heute Vormittag müssen sich insgesamt 16 Hooligans vor einem Gericht in Mailand verantworten. Solche „Blitz“-Verfahren sind in solche Fällen keine Besonderheit und werden über all in ganz Europa so gehandhabt. Nach einer Verurteilung werden die Hooligans in der Regel direkt des Landes verwiesen.
Seitens des kroatischen Fußballverbands HNS bzw. der UEFA gibt es aktuell noch keine offizielle Stellungnahme.