Jonathan Nackstrand
Die kroatischen Handballer haben sich im letzten Hauptrundenspiel mit 31:28 (14:15) gegen Polen durchgesetzt und ziehen damit ins Halbfinale der Handball-Europameisterschaft in Dänemark ein. Beste Werfer auf kroatischer Seite waren Zlatko Horvat, Domagoj Duvnjak und Manuel Strlek mit jeweils sechs Treffern.
Sechstes Spiel, fünfter Sieg! Die Cowboys haben gestern Abend im „vorgezogenen Finale“ gegen Polen die Nerven behalten und sich nach 60. Minuten „Kampf“ am Ende mit 31:28 durchgesetzt. In einer engen und spannenden Partie konnte die Mannschaft von Slavko Goluza vor allem in der zweiten Hälfte mit einer starken Leistung in der Defensive überzeugen.
Wie bereits im Vorfeld des Spiel erwartet entwickelte sich von Anfang an ein offener Schlagabtausch bei dem die Polen jedoch den besseren Start erwischten. Nach sechs Minuten konnten sich Krzysztof Lijewski & Co. mit +3 erstmals leicht absetzen, nach dem Kroatien zuvor zwei Mal an Slawomir Szmal scheiterte. Doch so schnell wie man in Rückstand geriet, so schnell fand man wieder Anschluss und glich nach rd. 11. Minuten zum 6:6 aus.
Kroatien hielt die Partie bis zur 20. Minuten offen, bis sich wieder Leichtsinnsfehler ins kroatische Spiel einschlichen und die Polen die Zeitstrafen konsequent nutzten und erneut auf +3 davonzogen. Zlatko Horvat und Damir Bicanic verkürzten jedoch vor dem Pausenpfiff erneut auf -1 aus kroatischer Sicht.
Kroatien legt Blitzstart in der zweiten Halbzeit hin
Nach einer eher unterdurchschnittlichen ersten Hälfte stellte Slavko Goluza nach Wiederanpfiff die kroatische 6-0 Defensive auf ein 5-1 System mit Igor Vori an der Spitze um und legte damit den Grundstein für den späteren Erfolg. Binnen sechs Minuten verwandelte Kroatien einen Ein-Tore-Rückstand in einen Vier-Tore-Vorsprung, entscheidender Mann in dieser Phase in der Offensive war Manuel Strlek der drei Tore in Folge erzielte.
Von diesem Lauf konnten sich die Polen nicht mehr wirklich erholen und liefen in der gesamten zweiten Halbzeit einem 3-4 Tore-Rückstand hinterher. In der 52. Minute kann man nochmals auf -2 heran, doch Domagoj Duvnjak und Damir Bicancic erhöhten prompt wieder auf +4. Die Cowboys ließen in den letzten Minuten nichts mehr anbrennen und setzten sich am Ende mit 31:28 durch.
Beste Werfer auf kroatischer Seite waren Dule, Horvat und Strlek mit jeweils sechs Treffern. Auch wenn Mirko Alilovic „nur“ 24% der Würfe parieren konnte, zeigte er vor allem in der ersten Halbzeit eine starke Leistung und hielt seine Mannschaft (mal wieder) im Spiel. Last but not least haben auch Vori (in der Defensive) und Bicanic (als es eng wurde im Angriff) überzeugen können. Insgesamt betrachtet war es eine geschlossene Mannschaftsleistung die am Ende zum Erfolg führte, sicherlich hat Kroatien auch gestern nicht sein „bestes Handball“ gezeigt, aber dass kann man dann ja im Halbfinale nachholen 🙂
Die Cowboys treffen nun im Halbfinale am Freitagabend um 21 Uhr in Herning auf Gastgeber Dänemark, vor rd. 14.000 dänischen Fans erwartet Duvnjak & Co. gleich das nächste „Finale“. Den bisher ungeschlagenen Gastgeber in der eigenen Halle zu besiegen ist wohl die schwerste Aufgabe die man bei dieser EM erhalten kann, Kroatien wird am Freitag seine beste Turnierleistung benötigen um Dänemark gefährlich zu werden. Schwächenphase wie gegen Frankreich oder gestern gegen Polen darf man sich dann sicherlich nicht mehr erlauben.