Die kroatischen Handballer haben ihr erstes Spiel in der Hauptrunde mit 25:27 gegen Frankreich verloren. Nach überragenden 20. Minuten kam es zum plötzlichen Einbruch bei den Cowboys, die danach stets einem Rückstand hinterher jagen mussten. Nun hat die Mannschaft von Slavko Goluza das Halbfinale nicht mehr in der eigenen Hand.
Viertes Spiel, erste Niederlage! Kroatien musste zum Auftakt der Hauptrunde eine bittere 25:27 Niederlage gegen Frankreich hinnehmen, besonder bitter ist diese weil die Cowboys die Les Bleus 20. Minuten in jeglicher Hinsicht dominiert haben und sich durch unnötige Fehler selbst aus dem Spiel genommen haben.
Man mag es mir nachsehen, dass sich rd. 12 Stunden nach so einem Spiel meine Laune in Grenzen hält einen Nachbericht zu verfassen, daher werde ich mich nur auf das „nötigste“ beschränken 😉
Zum ersten Mal seit Beginn des Turniers ist Kroatien richtig gut und vor allem konzentriert in eine Partie gestartet, Domagoj Duvnajk & Co. haben von Anfang ihren Rhythmus gefinden, sowohl in der Offensive als auch in der Verteidigung. Nach zehn gespielten Minuten stand es 9:6 für Kroatien und vor allem Marko Kopljar zeigte, mal wieder gegen Frankreich, eine bärenstarke Leistung. Zu diesem Zeitpunkt hatte man zwei Mal die Gelegenheit bei +3, Ballbesitz und einem Mann mehr Frankreich auf Distanz zu halten. Doch anstatt auf +4 oder +5 davonzuziehen, entschieden die Franzosen ihre eigene Unzertahal mit 3:1 für sich. Bis zur 27. Minuten musste Frankreich permanent einem Rückstand hinterher rennen, bis zur Halbzeitpause als es plötzlich 18:17 für Nikola Karabtic & Co. stand.
Omeyer bringt Kroatien erneut zur Verzweiflung
In der zweiten Halbzeit bereitete die aggressive französische Verteidiung und ein starker Thierry Omeyer Kroatien gewaltige Probleme in der Offensive. Kopljar der die ersten 30. Minuten mit 7/7 beendete war nach dem Wiederanpfiff total abgemeldet. Auch Duvnajk, Igor Vori oder Damir Bicancic blieben lange Zeit blass. Kroatien erzielte bis zur 50. Minutenlediglich drei Treffer, Frankreich hingegen sechs und lag damit zehn Minuten vor Ende mit +4 in Front.
Kurioserweise fand Kroatien in den letzte Minuten der Partie irgendwie wieder zurück ins Spiel und kämpfte sich an 25:26 heran, 30 Sekunden vor Ende der Partie scheiterte Karabatic an Alilovic im Tor doch der Ball prallte direkt zurück in die Hände des Franzosen der aus 7 Metern auf 27:25 erhöhte und damit den Schlusspunkt der Begegnung setzte. Es war nicht der erste Abpraller an diesem Abend der bei Frankreich landete, aber letztendlich rundete das „fehlende Quäntchen Glück“ einen unglücklichen kroatischen Handballabend ab.
Bester Werfer aus kroatischer Sicht blieb am Ende Marko Kopljar mit sieben Treffern, die er alle in der ersten Hälfte erzielte. Bei Frankreich kamen Nikola Karabatic und Michael Guigou ebenfalls auf sieben Treffer.
Während die Les experts damit zu 99% im Halbfinale stehen und nur noch einen Sieg aus den verbliebenen beiden Spielen gegen Schweden bzw. Weißrussland benötigen, muss Kroatien bis zum Schluss zittern bzw. hat sein Schicksal nicht mehr in der eigenen Hand. Die Cowybos treffen morgen auf Polen und am Mittwoch auf Russland, gewinnt Kroatien beide Spiele hätte man gute Aussichten auf das Halbfinale. Dies setzt jedoch voraus, dass Frankreich seine weiße Weste behält und das letzte Hauptrundenspiel gegen Schweden nicht „herschenkt“. Auch eine Niederlage der Schweden zuvor z.B. gegen Polen würde uns das Leben leichter machen, doch auch diesem Fall sind wir auf Schützenhilfe angewiesen.