Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr dass der HSV Handball in finanziellen Schwierigkeiten steckt, nun äußeren sich auch die ersten Spieler zur aktuellen Situation im Verein. Den kroatischen Nationalspieler Blazenko Lackovic scheint der Sparkus der Hanseaten bereits „erwischt“ zu haben.
Die vergangene Saison war nicht gerade die erfolgreichste in der Geschichte des HSV, im Gegenteil, der deutsche Meister von 2010/2011 landete in der Handball Bundesliga nur auf Rang 4 hinter den Füchsen aus Berlin, Flensburg und den ewigen Konkurrenten THW Kiel. In der EHF Champions League verpasste man das Final-Four und schied im Viertelfinale gegen die Füchse aus. Sportlich betrachtet war die Saison 2011/2012 ein Reinfall auf ganzer Linie und wie es aussieht plagen den HSV nun auch finanzielle Schwierigkeiten.
Nach dem Ausstieg von Mäzen Andreas Rudolph, der auch seine Amt als Präsident nicht weiter ausüben wird, müssen die Hamburger ihre Ausgaben senken. Der Etat wurde für die kommende Saison zwar deutlich gesenkt, ist aber mit 8,1 Mio. € aber immer noch der zweithöchste der Liga hinter dem THW (9,5 Mio. €). Bereits seit geraumer Zeit machen Gerüchte die Runde dass die Hamburger viele Spielerverträge anpacken und neu verhandeln (müssen). Die Verantwortlichen bestreiten jedoch den Spielern einen freiwilligen Gehaltsverzicht von 20% nahegelegt zu haben. Fakt ist jedoch das die Verträge von Blazenko Lackovic, Marcin Lijweski und Torsten Jansen nur zu reduzierten Bezügen verlängert wurden.
Lac hat seinen Vertrag beim HSV im Mai diesen Jahres um zwei weitere Jahre verlängert, zu finanziellen Einschnitten wurde damals (selbstverständlich) nichts gesagt/berichtet. Die Verträge bzw. Konditionen der beiden anderen kroatischen Nationalspieler Igor Vori und Domagoj Duvnjak wurden kroatischen Medienberichten zu Folge (bisher) nicht angepasst bzw. gekürzt.
Mit Pascal Hens hat sich nun auch erstmals ein Spieler öffentlich zur aktuellen Situation im Verein geäußert.
Ich mache mir Sorgen um meinen HSV. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass mich die Situation nicht beschäftigt. Gut, dass der Verein auf uns zugegangen ist und uns früh informiert hat. Man hört so viel von Sparzwängen anderer Klubs und hofft, dass es einen selbst nicht trifft. Nun ist es so. Und wir gehen als Mannschaft zusammen da durch.
Auch Michael Kraus glaubt dass der Verein und die Mannschaft die Probleme in den Griff bekommen.
Wir alle sitzen in einem Boot, also rudern wir auch gemeinsam. Die Mannschaft wird zusammen eine Lösung finden. Dieses Zeichen wollen wir auch dem Management geben.
Noch eine Saison ohne sportlichen Erfolg werden sich die Hanseaten wohl kaum erlauben können und die Insolvenz des dänischen Spitzenvereins AG Kopenhagen hat (leider) gezeigt wie schnell es im Handball-Geschäft gehen kann und wie abhängig diese Sportart von einzelnen Investoren und Mäzen ist.
via sport1